So viel kostet eine Solaranlage für ein Einfamilienhaus wirklich

Photovoltaik-Anlagen sind aktuell sehr gefragt, da sie recht unkompliziert installiert und daher schnell in Betrieb genommen werden können. Auf lange Sicht reduziert eine eigene Solaranlage die Stromkosten deutlich. Viele scheuen noch immer die Anschaffungskosten, doch die Investition lohnt sich wirklich.

Wie viel kostet eine PV-Anlage für ein Einfamilienhaus?

Pauschal lässt sich die Frage nicht beantworten, da hier einige Faktoren zusammen treffen. Die grundlegende Frage lautet zunächst, wie viele Solar-Panele installiert werden sollen. Das wiederum richtet sich nach zur Verfügung stehender Dachfläche und der Leistung, die erbracht werden soll. Zudem gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine PV-Anlage auf dem Dach zu errichten: mehrere Module, die dafür schwächer in der Einzelleistung sind oder weniger Module, die pro Stück mehr Leistung erbringen? Solche Unterschiede nehmen ebenso Einfluss auf die Anschaffungskosten, wie der Hersteller der Module, Extras wie Solarthermie und Stromspeicher und schließlich die Montage.

Wer die Marktpreise von Solaranlagen vergleicht, wird feststellen, dass sich der Preis pro kW bei etwa 1200 Euro bewegt. Das reicht aber nicht aus, um ein Einfamilienhaus vollständig mit Strom zu versorgen. Für ein Einfamilienhaus werden derzeit etwa 10000 Euro für eine 5 kWp PV-Anlage veranschlagt. Mit Stromspeicher und Solarthermie liegen die Kosten schnell bei um die 20000 Euro.

Wie viele Solarmodule braucht ein Einfamilienhaus?

Um zu berechnen, wie viele Panele benötigt werden, um den Strombedarf über Solar zu decken, muss zunächst der Stromverbrauch ermittelt werden.
Ein 4-köpfiger Haushalt benötigt etwa 4000 kWh Strom pro Jahr. Wird auch das Warmwasser mit Strom erhitzt, erhöht sich dieser Verbrauch schnell auf 5200 kWh. Noch mehr wird benötigt, wenn mit Strom geheizt wird. Da hier der Verbrauch sehr variabel ist, sollte vor der Anschaffung ein Blick auf die letzte Stromabrechnung geworfen werden.
Bei der Wahl der PV-Anlage ist darauf zu achten, dass die erbrachte Leistung höher ist als der Durchschnittsverbrauch. Liegt der Stromverbrauch beispielsweise bei 5200 kWh pro Jahr, sollte die Solaranlage 6 kWp (Kilowatt Peak) leisten. So wird sichergestellt, dass der erzeugte Strom den Eigenbedarf deckt.

Übrigens: leistungsschwächere PV-Anlagen sind in der Regel teurer als stärkere. Wer eine 5 kWp Solaranlage anschafft, zahlt durchschnittlich um die 1700 Euro pro Kilowatt Peak. Bei einer 9 kWp PV-Anlage sind es nur noch um die 1300 Euro. Das hat vor allem mit der Nachfrage zutun, da kleinere Anlagen tendenziell häufiger gekauft werden.

Speicher und Solarthermie kosten extra

Wer den Strom nicht nur erzeugen, sondern auch speichern möchte, benötigt hierfür einen gesonderten Speicher. Der ist nicht bei jeder Solaranlage schon dabei und muss daher oft separat erworben werden. Das erhöht zwar die Anschaffungskosten, sorgt aber für noch mehr Unabhängigkeit. Auch eine Solarthermie-Anlage ist natürlich noch nicht inbegriffen.

Wie viel Dachfläche ist für eine Solaranlage erforderlich?

Wer vor hat, wirklich seinen gesamten Stromverbrauch über die eigene Photovoltaik-Anlage zu decken, muss entsprechend Fläche zur Verfügung stellen. Pro 1 kWp kann mit etwa 7 bis 8 Quadratmeter Fläche gerechnet werden. So kommt bei dem eben genannten 4-köpfigen Musterhaushalt eine Dachfläche von etwa 38 Quadratmeter zusammen. Das klingt vielleicht zunächst viel, doch die Dachflächen sind in der Regel deutlich größer.

Solaranlagen werden gefördert

Die Bundesregierung treibt derzeit den Ausbau Erneuerbarer Energien und daher auch privater Solaranlagen voran. Es gibt verschiedene Wege, für die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage Zuschüsse zu erhalten. Die KfW-Bank beispielsweise vergibt besonders zinsgünstige Kredite. Daneben gibt es Förderprogramme durch die Bundesländer, aber genauso durch die Kommunen. Einen Überblick liefert hier die Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.