Förderung auf allen Ebenen
Ob Berlin, Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen – in manchen Bundesländern haben die Regierungen diverse Programme zur Förderung von Photovoltaikanlagen aufgesetzt. Auch in Städten wie Darmstadt und Bonn gibt es Zuschüsse für die Energiegewinnung über das Sonnenlicht. Damit hilft der Staat bei der Finanzierung der teilweise mehreren Tausend Euro kostenden Solarsysteme. Anträge können nur in dem eigenen Land und der Kommune gestellt werden und sind an bestimmte Bedingungen geknüpft. So muss die steckerfertige PV-Anlage gewissen technischen Vorgaben entsprechen und beim zuständigen Netzbetreiber angemeldet werden. Die Förderprogramme gibt es sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen. Mit dem Start der jeweiligen Programme ist Schnelligkeit gefragt. Da eine hohe Nachfrage besteht, sind die Finanzierungstöpfe rasch ausgeschöpft. Wer leer ausgeht, kann sich 2024 über neue Angebote freuen. Einige Bundesländer haben bereits angekündigt, für das kommende Jahr wieder ein Förderungsprogramm zu offerieren. Bundesweit lassen sich ein Darlehen der KfW und Vorteile aus der EEG-Reform 2023 nutzen.
Zuschuss für ein Balkonkraftwerk und Photovoltaik auf Dächern und Fassaden in Berlin
Der Berliner Senat bezuschusst die Anschaffung einer Solaranlage mittels dem Programm SolarPLUS und setzt damit das 2022 beendete Förderprogramm EnergiespeicherPLUS fort. Antragsberechtigt sind Privatpersonen, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Die Höhe der Förderung richtet sich nach dem Vorhaben und dem Antragssteller. Der Kauf eines Steckersolargerätes wird mit einem Zuschuss von maximal 500 Euro gefördert. Wer ein Ein- oder Zweifamilienhaus besitzt und darauf eine neue Photovoltaikanlage zusammen mit einem Stromspeicher installieren will, kann einen Zuschuss von 300 Euro je Kilowattstunde der nutzbaren Speicherkapazität geltend machen. Ausgaben für die Installation einer Photovoltaikanlage auf Dächern und Fassaden inklusive Gutachten und Stromspeicher werden bei kleinen Unternehmen bis zu 65 Prozent, bei mittleren Unternehmen bis zu 55 Prozent und bei großen Unternehmen bis 45 Prozent übernommen. Wichtig ist, dass die Förderung vor dem Kauf beantragt wird.
Förderungen in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg gibt es einen Zuschuss für Batteriespeicher, die in Kombination mit einer neu zu errichtenden, an das Stromnetz angeschlossenen Photovoltaikanlage entstehen sollen. Für Speicher mit einer Leistung bis zu 30 Kilowatt-Peak gibt es pro Kilowattstunde der nutzbaren Speicherkapazität 200 Euro. Für mehr als 30 Kilowatt-Peak winkt ein Festbetrag von 300 Euro je Kilowattstunde. Maximal werden 45.000 Euro gewährt. Installieren Antragssteller daneben noch einen Elektrofahrzeugladepunkt, gibt es zusätzlich einen Bonus von 500 Euro.
Mecklenburg-Vorpommern fördert Minisolaranlagen
Privatpersonen können in Mecklenburg-Vorpommern einen Zuschuss von maximal 500 Euro für steckerfertige Photovoltaikanlagen beantragen. Bei diesem Programm dürfen die Anträge erst nach dem Kauf und Installation des Systems gestellt werden. Berechtigt sind nur Mieter und Besitzer von Wohneigentum mit Erstwohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern.
Nordrhein-Westfalens Programm progres.nrw
Nordrhein-Westfalen hat sein 2022 aufgesetztes Förderprogramm progres.nrw fortgesetzt und bezuschusst Batteriespeicher mit maximal 75.000 Euro. Pro Kilowattstunde Speicherkapazität gibt es 150 Euro vom Land.
Programme in Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz
In den Bundesländern Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz ist eine Neuauflage der bereits ausgelaufenen Förderprogramme geplant. So sollen in Sachsen-Anhalt noch 2023 neue Fördermittel zur Verfügung stehen. Für Rheinland-Pfalz wird mit einer baldigen Fortsetzung des Solar-Speicher-Programms gerechnet. Auch das Förderprogramm Klimaschutz für Bürgerinnen und Bürger in Schleswig-Holstein bekommt eine Neuauflage.
Förderprogramme in deutschen Städten
Neben Förderungen in den jeweiligen Bundesländern können künftige Besitzer einer Photovoltaikanlage in verschiedenen Städten Deutschlands einen Zuschuss für ihr System erhalten. Darmstadt zahlt bis zu 6.000 Euro für PV-Anlagen auf dem Dach und an der Fassade. Für ein Solarsystem mit 30 Kilowatt-Peak gibt es pro Kilowattstunde nutzbarer Speicherkapazität 200 Euro. Erlangen bezuschusst Batteriespeicher mit maximal 1.050 Euro und neue Photovoltaikanlagen je nach Leistung mit bis zu 5.250 Euro. In Hannover und umliegenden Städten lassen sich mit dem proKlima Förderprogramm 2023 Fördermittel von maximal 9.000 Euro beantragen. Die Stadt Bonn gewährt 100 Euro pro Kilowattstunde nutzbarer Speicherkapazität, sofern die gesamte Dachfläche für die Stromerzeugung per Solarenergie verwendet wird.
Attraktives Darlehen von der KfW
Für die Anschaffung einer Photovoltaikanlage für Dächer, Fassaden sowie Freiflächen kann bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ein Kredit mit ansprechenden Konditionen beantragt werden. Antragsberechtigt sind Privatpersonen, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Es lassen sich bis zu 100 Prozent der Investition als Darlehen in Anspruch nehmen, maximal 150 Millionen Euro. Die Mindestlaufzeit des Kredits beträgt zwei Jahre. Durch den günstigen effektiven Jahreszins ist das Darlehen im Vergleich zu Krediten von anderen Banken und Kreditinstituten deutlich attraktiver. Die Rückzahlung erfolgt über die eigene Hausbank.
Einspeisevergütungen durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
Für nicht genutzten Solarstrom, der in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird, erhalten Betreiber durch das überarbeitete Erneuerbare-Energien-Gesetz eine Vergütung. Dazu muss kein Antrag gestellt werden, nur eine Anmeldung im Marktstammdatenregister ist erforderlich. Für eine Photovoltaikanlage, die nach dem 30. Juli 2022 in Betrieb genommen wurde, gibt es eine höhere Einspeisevergütung. Die Förderung gilt nun auch für Systeme, die im eigenen Garten stehen.